Liebe Freund*innen, Kolleg*innen und Familie!

5 Wochen nach der aufreibenden Verhandlung vor dem Sozialgericht möchte ich euch endlich über den Verlauf berichten.

Die Krankenkasse beharrte auf zwei „Formfehlern” unsererseits: Zum einen hätte ich „zu spät” einen Antrag auf Kostenerstattung der Behandlung durch einen Privatarzt gestellt und zum anderen hätte es für so einen akut lebensbedrohlichen Fall wie meinen, einen „Sonderantrag” gegeben, den mein Privatarzt bei der KV hätte stellen können –  einen Sonderantrag für die Zulassung + Kostenerstattung von Medikamenten! Von diesem Antrag hatte uns jedoch weder die KV noch die Kasse in all den Jahren etwas wissen lassen, obwohl wir sie mehrmals um Hilfe gebeten hatten. Absurd, oder!?
Rückwirkend kann dieser Antrag nicht gestellt werden, aber nachdem es uns nun bekannt ist, versuchen meine behandelnden ÄrztInnen gemeinsam diesen Antrag zumindest für meine zukünftigen Medikamente zu stellen. Falls die Kasse ablehnt, wird nun endlich auch die Patientenbeauftragte von Berlin unterstützende und dringliche Anträge bei der Kasse für mich einreichen. Sie konnte erst tätig werden, nachdem der Prozess beendet worden ist.

In die Revision vor das Landessozialgericht Berlin-Potsdam können und wollen wir allerdings nicht ziehen: Es wäre viel zu kostspielig und zu langwierig, weiter zu prozessieren. Und ehrlich gesagt kann ich auch nicht nochmal dem Druck, dem starken Stress und der Anstrengung standhalten – zumal die gesamte Zeit des Verfahrens die Vorverurteilung von Seiten der Richterin Frau Harte mitlief, dass es ja womöglich doch ein eher psychosomatischer (!) Fall sei. Ich bin sehr froh, dass viele von euch bei der Gerichtsverhandlung live dabei waren und die ganze Farce bezeugt haben: Auf welchem Niveau dort verhandelt wurde, DAS würde einem sonst niemand glauben. Ein Zeitungsartikel, der dritte inzwischen, wird auch bald noch folgen.

3 ganze Jahre hat der Rechtsstreit nun gedauert und meine Mutter (inzwischen schon 82!) und ich sind wirklich erschöpft von alldem: Dem Widerstand, der Bürokratie, der ständigen Geldsorge.

Dankeschön für all euren Beistand, eure herzlichen Spenden, euer Mut-machen und Da-sein! All das hilft mir immer noch sehr! Bisher haben wir auch noch keine Antwort der Kasse auf Kostenübernahme bekommen, wir warten also und machen weiter, wie immer…

Wir sehen uns hoffentlich bald! Einen lieben Gruß an Euch!
Vanessa